Anti-Aggressionstraining
Das Anti-Aggressionstraining wird derzeit nur in Verbindung mit einer MPU-Vorbereitung angeboten.
Das Anti-Aggressionstraining besteht aus mehreren Sitzungen zu je 45-50
Minuten. Geeignet für aggressive Jugendliche und Erwachsene.
Es handelt sich um ein pädagogisches Training (keine Therapie).
Ziel: Neue Lösungen finden und das Leben gestalten
Art der Maßnahme: Einzelmaßnahme
Beschreibung der Maßnahme: siehe unten
Phase 1:
Bevor ich mich ändern kann, muss ich
verstehen und ein-sehen, was passiert ist. Ein so genanntes "Lagebild" wird
erstellt. Im Vertrauen ist es möglich, dass alles "auf den Tisch"
kommt. Die Gefühle der Betroffenen der Aggression werden auch beachtet und in
den Blick genommen. Überlegen und Abwägen ( ... was hat es mir
gebracht?) führt zum Aufbau eines persönlichen und echten
Veränderungswunsches.
Bei einem solchen Abwägungsprozess wird deutlich,
- dass die Aggression auch für den Aggressiven belastend ist
... und sie "auffrist",
- dass die Aggression oft auch völlig unbeteiligte und unschuldige Personen
trifft,
- (trifft ebenfalls oft zu) dass die Aggression auf einen
erhöhten Alkohol- oder Drogenkonsum zurückzuführen ist,
- dass die Aggression auf ein früher in der Kindheit erlerntes Muster
zurückgeht, das nun nicht mehr sinnvoll ist,
- dass mit der Aggression keine positive Veränderung eintritt, wohl aber die
Ressourcen für eine Gestaltung einer lohnenswerten Zukunft
fehlen.
Und, Aggression wird im Grunde sinnlos, wenn man mit der Aggression nichts
Positives für sich erreicht.
Phase 2:
Anhand der Geschehnisse wird
gemeinsam mit dem Kunden im Detail überlegt und erarbeitet, welches neue
und bessere Verhalten, zufriedenstellender und sogar effektiver sein
könnte. Der Teilnehmer des Seminars setzt sich selbst eigene und auch klare
Ziele und verfolgt diese in den nächsten Tagen/Wochen.
In der Phase 2 gibt es diese Lösungen und Trainings:
- Wendungsmanöver außen: Verbal reagieren mit friedfertiger
Schlagfertigkeit
- Wendungsmanöver innen: Neue Bewertung des Gehörten (Was
wurde gesagt, was habe ich gehört?)
- Wendungsmanöver gemeinsam: Kompromisse mit anderen suchen
- teilweise auch: respektvolle Wiedergutmachungsaktionen
- Wendungsmanöver schnell: Konfliktbeladene Situationen im Vorfeld
erkennen, entschärfen oder meiden
- Wendungsmanöver auf Dauer: Belastungen in Beziehungen erkennen,
verändern oder vermeiden; den eigenen Standpunkt in Beziehungen
finden
- Wendungsmanöver Sucht: die
Suchthilfelandschaft kennenlernen und als Hilfsangebot annehmen
Phase 3:
Es wird an das angeknüpft, was der
Teilnehmer mag und angenehm findet. Auch die persönliche Zukunft wird in den
Blick genommen.
- Eigene Ziele finden und in den Blick nehmen
- Sinnvolle Freizeitgestaltung
- Was macht mir Freude? Wann mache ich das?
- Kompetenzen wahrnehmen und fördern
- Wo liegen meine persönlichen Kraftquellen und Stärken?
- Was kann ich gut? Was mache ich gern?
Phase 4:
Reflexion des bisher Erreichten:
- Was habe ich erreicht? Was habe ich verstanden?
- Toleranz gegenüber Problemen und Hindernissen aufbauen: Kann ich damit
leben, dass (noch) nicht alles so ist, wie ich es mir vorstelle?
- Wichtigkeit der Demokratie im gemeinsamen Miteinander im
Alltag
- Was bedeutet Demokratie für mich? (Mitbestimmung, Mitmachen, Respekt,
Vielfalt von Meinungen, Freiheit und Verantwortung)
- Was mache ich, wenn ich in ein aggressives Verhalten zurückfalle
(Risiko Rückfall)?
- Schaffung und Unterstützung einer langfristigen und lebenslangen
Motivation, auf Gewalt, Machtmissbrauch und hasserfüllte Aktionen zu
verzichten.
Das Anti-Aggressionstraining wird nur in Verbindung mit einer MPU-Vorbereitung angeboten.